Durch absichtliche und unabsichtliche Einschleppung und Einwanderung von Tier- und Pflanzenarten befinden sich die organismischen Gemeinschaften weltweit in einem tiefgreifenden Wandel. Nur für einen geringen Teil der Einwanderer (Neobiota genannt) wurden bisher schädliche Auswirkungen nachgewiesen, aber diese können zum Teil gravierend sein. Soweit andere Arten verdrängt oder ökologische Funktionen beeinträchtigt werden spricht man von „invasiven Arten“. In vielen Gewässern Europas, ganz besonders in Großbritannien, wurden die autochthonen Organismengemeinschaften bereits weitgehend durch solche Invasoren verdrängt. Die menschliche Gesundheit kann durch eingeschleppte Gifttiere (Beispiel Bananenspinne), allergene Organismen (z.B. ragweed Ambrosia artemisiifolia), Krankheitserreger (z.B. West-Nil-Virus) oder Krankheitsüberträger (z.B. die Braune Hundezecke als Überträgerin von Babesiosen und des Mittelmeerfleckfiebers) unmittelbar gefährdet werden. In den meisten Ländern Europas und so auch in Österreich hat die systematische Erfassung der Neobiota erst um die Jahrtausendwende begonnen.
Im Blickpunkt stehen vor allem Gewässerorganismen, wo die Auswirkungen tiefgreifend sind und methodisch besser eingegrenzt werden können als bei terrestrischen Lebensgemeinschaften. Zu dokumentieren sind nicht nur neue Verbreitungsareale nachgewiesener oder vermuteter Invasoren sondern auch umfangreiche Daten zur Biologie und Ökologie der invasiven wie auch der indigenen Arten, letztlich also vertiefte Kenntnisse zu Tier und Umwelt.