SoNAR-Global fördert die Etablierung eines globalen sozialwissenschaftlichen Netzwerks gegen Bedrohungen durch Infektionskrankheiten und Antimikrobielle Resistenzen (AMR)
Verstärkte Mobilität, demographischer Wandel, ökologische Veränderungen und veränderte ökonomische Aktivitäten sind einige der Faktoren, weshalb neue oder wiederauftretende Infektionserkrankungen (wie etwa Ebola, Zika oder auch Influenza) zu weltweiten Bedrohungen werden können. Zusätzlich lässt sich ein Anstieg bei mikrobiellen Resistenzen (AMR) feststellen, verursacht etwa durch den unsachgemäßen Gebrauch von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin. Das komplexe Zusammenspiel von Mensch, Tier, Krankheitserregern und Umwelt erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, die den Menschen, in sein soziales und ökologisches Umfeld eingebettet, in den Mittelpunkt der Forschung stellt.
Das Ziel des EU-Projekts SoNAR-Global ist daher die Etablierung eines nachhaltigen weltweiten Netzwerks von Sozialwissenschafter:innen, die aktiv an der Prävention und Bewältigung von Epidemien und AMR in Europa zusammenarbeiten. Das Netzwerk wird den gegenseitigen Austausch von Expert:innen und die Zusammenarbeit mit relevanten Entscheidungsträger:innen an Institutionen und im öffentlichen Gesundheitswesen unterstützen.
Das Projekt wird an ausgesuchten Knotenpunkten in den Partnerländern Bangladesch, Uganda und Ukraine Pilotstudien durchführen und dabei evaluieren, wie die Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Sichtweisen und Methoden zu einer verbesserten Prävention und Bewältigung von Infektionskrankheiten und AMR beitragen kann. Um personelle Kapazitäten und Expertisen in Partnerländern zu stärken, werden zudem Trainingsmodelle entwickelt, um Expert:innen für konkrete Bedrohungsszenarien auszubilden.
Das Projekt, das vom Institut Pasteur in Frankreich geleitet wird, ist im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Kommission für drei Jahre finanziert und umfasst insgesamt elf Partnerinstitutionen aus Europa, Afrika und Asien.
Das Team der Medizinischen Universität Wien übernimmt dabei den Co-Lead in einem Workpackage. Wir werden vor allem Modelle dafür entwickeln, wie Gruppen und Gemeinschaften vor Ort besser in die Prävention und Bewältigung von Epidemien eingebunden und besonders vulnerable Gruppen gezielt erreicht werden können.
Weitere Informationen finden sich auf www.sonar-global.eu und auf Twitter (@SonarGlobalEU).
Projektpartner
- Institut Pasteur (Frankreich)
- Medizinische Universität Wien (Österreich)
- Amsterdam Institute for Global Health and Development Foundation (Niederlande)
- Netherlands Institute for Health Services Research (Niederlande)
- Mahidol University (Thailand)
- Public Health Center of the Ministry of Health of Ukraine (Ukraine)
- BRAC University (Bangladesch)
- University College London (Großbritannien)
- Makerere University (Uganda)
- Centre regional de recherche et de formation à la prise en charge clinique du VIH et des pathologies infectieuse (Senegal)
- Institute of Development Studies of University of Sussex (Großbritannien)