Arbeitsgruppe Public Health Nutrition
Die Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen (mit den Schwerpunkten Adipositas und Krebs) sowie pflanzenbasierte Kost stehen im Fokus von Tilman Kühn. Mit seiner gemeinsamen Professur für Public Health Nutrition der MedUni Wien und der Uni Wien deckt Kühn eine vergleichsweise junge Fachdisziplin ab, die sich aus Teilen der Public Health und der Ernährungswissenschaften speist und insbesondere die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenhänge umfasst, die auf das Leben bestimmter Bevölkerungsgruppen wirken und so die Entstehung ernährungsbedingter Krankheiten fördern.
„Die Betrachtung der Ernährung als wichtiger Determinante der individuellen Gesundheit verändert sich unter dem Eindruck von Klima- und Umweltkrise fundamental“, sagt Kühn. „Nicht zuletzt der Bericht der EAT-Lancet Kommission von 2019 zeigt, dass stärker pflanzenbasierte Ernährungsweisen mitentscheidend für das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels aus dem Pariser Abkommen sind. Unsere Forschung dient daher dem besseren Verständnis der Gesundheitsaspekte stärker pflanzenbasierter Ernährungsweisen. Daneben liegt das Hauptaugenmerk auf der Prävention chronischer Erkrankungen durch Ernährungsmaßnahmen in alternden Gesellschaften.“
Über Tilman Kühn
An sein Diplomstudium der Ernährungswissenschaften an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg schloss Tilman Kühn bis 2010 ein Masterstudium in Public Health Nutrition an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Fulda an. Auf drei Jahre Forschungstätigkeit am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg folgten der Summa-cum-laude-Abschluss als PhD in Epidemiologie im Jahr 2014 und eine Lehrtätigkeit an der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Heidelberg, die Kühn bis zu seinem Ruf nach Wien neben weiteren Funktionen etwa auch in Großbritannien ausübte. Seine Habilitation hatte er 2020 im Fach Epidemiologie abgeschlossen.