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Doktoratsprogramm Public Health

Allgemeine Beschreibung und Zielsetzung

„Public Health“ ist ein multidisziplinäres Forschungsgebiet, das medizinische, natürliche, soziale und kulturelle Wissenschaften integriert. Ergänzend zum biomedizinischen Wissen wird eine Vielzahl unterschiedlicher Forschungsmethoden angewandt, um gesundheits- und krankheitsrelevante Daten zu erheben und zu bewerten, um historische und aktuelle Auswirkungen sozialer, umweltbedingter und beruflicher Faktoren auf Gesundheit und Krankheit aufzuzeigen, um die Bedeutung dieser Zusammenhänge auf Bevölkerungsebene zu analysieren und um öffentliche und berufliche Präventionsmaßnahmen, Gesundheitsförderungsprogramme, verbesserte Gesundheitssysteme und Programme zur verhaltensbezogenen Risikominderung zu konzipieren und zu bewerten.

Ziel des Doktoratsstudiums der Angewandten Medizinischen Wissenschaften zum Thema „Public Health“ ist es, junge Wissenschafter:innen und Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens im weitesten Sinne für die eigenständige und kooperative wissenschaftliche Arbeit in medizinischen und verwandten Berufen auszubilden. Die Symbiose von Wissenschaft und Praxis soll durch die Kombination von wissenschaftlicher Erfahrung und Anleitung mit Praxisseminaren erreicht werden. Die Absolventinnen und Absolventen werden so darauf vorbereitet, wissenschaftliche und praktische Methoden in ihrem Beruf anzuwenden, um die berufliche Praxis und Effektivität kontinuierlich weiterzuentwickeln, Verantwortung für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu übernehmen und diese durch anwendungsorientierte Forschungsprojekte zu fördern. Darüber hinaus werden die Absolvent:innen darin geschult, ihre Forschungsergebnisse anderen Fachleuten auf dem Gebiet zu präsentieren und Laien in gleicher Weise zu unterrichten.

Public Health ist ein breit gefächertes Forschungs- und Praxisfeld. Die im Rahmen des Doktorand:innenprogramms behandelten Themen beziehen sich daher auf verschiedene Bereiche der klinischen und theoretischen Medizin sowie auf andere Wissenschaften wie Geschichte, Soziologie, Psychologie, Wirtschaft, Physik, Chemie und Biologie. Insbesondere die Analyse der Auswirkungen chemischer, physikalischer und biologischer Agenzien in der Umwelt und am Arbeitsplatz auf Gesundheit und Krankheit; die Bedeutung des Lebensstils in Bezug auf die Pathogenese und die Auswirkungen von Verhaltensänderungen zu Präventionszwecken; die Untersuchung historischer, sozialer und ethnologischer Bedingungen von Gesundheit und Krankheit; die Evaluierung von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und die Erforschung von Gesundheitssystemen; die Gesundheitsökonomie von Institutionen und Programmen innerhalb des Gesundheitssystems sowie von therapeutischen und präventiven Interventionen; die Förderung der Compliance und Kompetenz von Patient:innen; Entwicklung und Anwendung statistischer und epidemiologischer Methoden zur Analyse exogener und endogener Faktoren und ihres Zusammenhangs mit gesundheitsrelevanten Endpunkten; Untersuchung psychosozialer Faktoren im Allgemeinen und am Arbeitsplatz im Hinblick auf Funktionsstörungen und die Pathogenese von Kreislauf-, endokrinologischen, psychiatrischen Erkrankungen und Neoplasmen; Suizidursachen und -prävention; Untersuchung alters- und geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Krankheitsprävalenz, -prävention und anderen gesundheitsrelevanten Aspekten; Probleme der Gesundheitsversorgung für besondere Bevölkerungsgruppen (z.B. Migrant:innen). 

Die Dozent:innen und Forscher:innen dieses Promotionsstudiengangs arbeiten in verschiedenen Bereichen von den Grundlagenwissenschaften bis hin zu angewandten und klinischen Disziplinen und bieten Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Forschung in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Gesundheitswesens. Thematisch umfasst das Programm vor allem anwendungsorientierte Dissertationen von der translationalen Forschung bis hin zu grundlagenorientierten Forschungsansätzen der Gesundheitsrisikobewertung.

Methodisch umfasst das Spektrum eine große Zahl an quantitativen und qualitativen Methoden, die physiologische, psychologische, toxikologische, biochemische und physikalische Methoden für experimentelle, epidemiologische und Feldstudien integrieren.

Im Rahmen dieses Promotionsstudiums werden die Studierenden in einem klar definierten thematischen Segment unter der Leitung eines erfahrenen Principal Investigators wissenschaftlich arbeiten. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit ist die Anfertigung einer Doktorarbeit. Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit, theoretische Kenntnisse im Bereich Public Health in einem weiten Sinne zu erwerben und verschiedene Untersuchungsmethoden, z.B. in Grundlagenseminaren, kennenzulernen. Eigene wissenschaftliche Arbeiten werden durch die kritische Diskussion von wissenschaftlichen Ergebnissen anderer Gruppen in Journal Clubs begleitet. Aktuelle Forschungsprojekte der beteiligten Gruppen werden in Dissertationsseminaren diskutiert.

Die Praxisseminare sind spezifisch für den Studiengang Angewandte Promotion und geben Anleitung zur fachlichen Anwendung moderner Errungenschaften und bereiten die Vermittlung des aktuellen Wissens an Laien vor. Mit diesen Instrumenten wird die eigene wissenschaftliche Arbeit in den Kontext anderer wissenschaftlicher und praktischer Errungenschaften gestellt, um qualifiziertes eigenständiges Arbeiten und die Anwendung wissenschaftlicher Methoden zu fördern. Darüber hinaus werden in Praxis- und Diplomarbeitsseminaren die Präsentationsfähigkeiten der Studierenden gefördert.

Es wird betont, dass die derzeitige Version des Programms mit seinen beteiligten Hauptforscher:innen und Dozent:innen als vorläufiger Kern betrachtet wird. Das Programm ist darauf ausgelegt, mehr Lehrkräfte und Institutionen zu integrieren, um den Bereich der öffentlichen Gesundheit in allen theoretischen und praktischen Aspekten abzudecken.