ARBEITSBEREICHE UNIT SUIZIDFORSCHUNG UND MENTAL HEALTH PROMOTION
Am Zentrum für Public Health, Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin beschäftigen wir uns mit der Erforschung der Epidemiologie, Ursachen und Einflussfaktoren sowie Prävention suizidalen Verhaltens sowie psychischer Erkrankungen. Unsere Forschung fokussiert insbesondere auf angewandte Forschung:
● Medienwirkungsforschung zu traditionellen (Film, Fernsehen, Printmedien) und neuen Medien (Internet, soziale Netzwerke) bzgl. Mental Public Health und Suizid: protektive und schädliche Einflüsse (Papageno- und Werther Effekt)
● Epidemiologie von Suizidalität
● Begleitung der Implementierung des österreichischen Nationalen Suizidpräventionsplans (SUPRA)
● Public Awareness und Aufklärung der Bevölkerung
● Lebenslaufforschung in der Epidemiologie mit Schwerpunkten Suizidalität im Familienkontextsowie Arbeitsmarktmarginalisierung nach Suizidversuch
● Mental Health Services Research
● Interventions- und Evaluationsstudien (bzgl. Richtlinien, Gesetzesänderungen) zum Thema Mental Public Health / Suizidprävention
● Translationale Forschung – Optimierung der Implementierung suizidpräventiver Tätigkeiten ● Restriktion und sicherer Umgang mit Suizidmitteln
● Mentales Gesundheitsbewusstsein und -kommunikation
BASIC INFORMATION ON SUICIDE (in German)
Suizid ist eine der häufigsten Ursachen für den frühzeitigen Verlust von Leben und gehört mit ca. 800,000 Sterbefällen pro Jahr zu den 10 weltweit häufigsten Todesursachen in vielen westlichen Staaten und zu den drei häufigsten in der Altersgruppe der 15 bis 45-Jährigen. In Österreich sterben jedes Jahr ungefähr dreimal so viele Personen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle. Seit 1987 sinkt die Suizidrate Österreichs, in der Hauptstadt Wien ist die Verringerung der Rate dabei am stärksten ausgeprägt. Suizid ist in vielen Fällen verhütbar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO legte in einem Bericht über Suizidprävention in Europa dar, dass effektive Suizidprävention eine multidisziplinäre Herangehensweise benötigt, und weist Public Health bezogene Maßnahmen als Hauptschwerpunkt der Suizidprävention aus. Suizidprävention umfasst einerseits die Behandlung psychischer Erkrankungen und Krisen sowie die Optimierung dieser. Ansätze des Bereichs Public Health befassen sich vorwiegend mit der Identifikation und dem Screening von Risikogruppen, der Restriktion von Zugängen zu Suizidmethoden, der verantwortungsvollen Medienberichterstattung und der Erhöhung von öffentlicher Aufmerksamkeit bezüglich Suizidprävention und psychischer Erkrankungen. Die Entwicklung maßgeschneiderter Präventionsangebote ist ein wesentliches Anliegen der klinischen sowie der Public-Health Praxis. Ein interdisziplinärer und multimethodischer Zugang, inklusive Ansätze der klinischen Gesundheitsvorsorge und des Bereichs Public Health, findet sich auch im Nationalen Suizidpräventionsplan Österreichs (SUPRA) wider. Ebenso spielen für die Förderung von mentaler Gesundheit auch die Medien eine wichtige Rolle und erfordern die Einbeziehung von Konzepten von Medienpsychologie und Gesundheitskommunikation. Die Unit befasst sich insbesondere mit der Erforschung von schädlichen (Werther-Effekt) und protektiven (Papageno-Effekt) Wirkungen von Suiziddarstellungen sowohl in traditionellen Medien (z.B. Zeitungen, Filme) als auch Online-Medien. Links
● Wiener Werkstätte für Suizidforschung: www.suizidforschung.at
● International Association for Suicide Prevention: www.iasp.inf