Der Universitäts-Lehrgang MPH der Medizinischen Universität Wien in Kooperation mit der Universität Wien wurde 2005 eingerichtet. Er bietet in Form eines viersemestrigen, berufsbegleitenden postgradualen Studiums die Möglichkeit, auf dem Gebiet der integrativen Prävention und Lebensstilmedizin die entsprechenden Kompetenzen und Fähigkeiten zu erwerben, um sie zielgruppenorientiert im Sinne der Öffentlichen Gesundheit (Public Health) anwenden und evaluieren zu können. Damit verbunden sind der Erwerb von umfassenden Wissensgrundlagen und fachlichen Qualifikationen für Führungsaufgaben und Leitungsfunktionen im Gesundheitswesen mit Schwerpunkt Prävention.
Der Lehrgang richtet sich an Akademiker/innen, aber auch an Nichtakademiker/innen mit erfolgreicher Studienberechtigung und einschlägiger, mehrjähriger Berufserfahrung.
Tagtäglich sind Public Health Themen in den Medien und tagtäglich ist jeder Einzelne von uns mit Public Health befasst, bewusst oder und unbewusst:
- bei jeder Meldung über die Notwendigkeit der Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems
- bei jeder Meldung über eine immer übergewichtiger werdende Gesellschaft
- bei jeder Meldung zum Rauchverbot in Gaststätten und der Besteuerung von Zigaretten
- bei jedem Arbeitsunfall oder Burnout als Ursache von Krankenständen
und in den meisten Fällen folgt der Ruf nach der Prävention.
Bereits Hippokrates hat sich mit Public Health Themen auseinandergesetzt, zum Beispiel mit Übergewicht und mit Epidemien.
Was bedeutet eigentlich Public Health?
Eine deutsche Übersetzung des Wortes ist bisher nicht gelungen, eine einheitliche Begriffsbestimmung gibt es auch nicht.
Im englischsprachigen Raum ist ein Begriff aus dem 19.Jahrhundert Und bedeutet, dass es sich um Die Gesundheit handelt, die auf Bevölkerungsebene betrachtet wird und es alle jene Maßnahmen umfasst die von Regierungen und Gesellschaften ergriffen werden, um die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu schützen.
So verstehen wir Public Health auch heute noch, besonders in unserem Schwerpunkt des Lehrganges Prävention und Gesundheitsförderung.
Berühmte Public Health Repräsentanten wie Hurrelmann, der Sozial- und Gesundheitswissenschaftler, nennen Public Health die „Wissenschaft und Praxis der Gesundheitsförderung und Systemgestaltung des Gesundheitswesens“,
Sir Donald Acheson, Chief Medical Officer in Großbritannien, Arzt und Epidemiologe der Oxford University „The science and art of preventing disease, prolonging life and promoting health through organized effects of society”.
Man könnte auch einfach sagen „Public Health is all about prevention“ von der gesunden Ernährung bis hin zu organisatorischen Fragen im Gesundheitswesen.
Was bedeutet es Public Health Expertin und Experte zu sein?
Es bedeutet
- Anwalt, Anwältin der Gesundheit der Bevölkerung zu sein und fordert „leadership"
- Gesundheitsprobleme identifizieren zu können, Zielsetzungen zu formulieren und Interventionen zu konzipieren nach bestem Wissen und Gewissen, nach ethischen Grundsätzen und evidenz-basierten Grundlagen
- Zusammenarbeit, mit staatlichen Organisationen, mit der Politik, mit Vereinen, vielen verschiedenen Disziplinen und nicht nur im Gesundheitswesen, Betrieben, Industrie, Wirtschaft, Stadtplaner und Verkehrsplaner, Selbsthilfegruppen und Patienten, heftige Kritiker und Befürworter von Maßnahmen
- Geduld und langen Atem, die Ziele sind meist langfristig
- sich oft im Spannungsfeld oder manchmal sogar im Auge des Orkans wieder zu finden, wenn verschiedene Wertesysteme und Überzeugungen aufeinandertreffen, wie auch Interessenslagen
- gesellschaftlichem Druck standzuhalten und nicht immer schnelle Lösungen, die sich vielleicht die Politik wünschen würde, bereit stellen zu können.
- Hochemotionale Themen mit Umsicht und Sorgfalt zu behandeln! Wie z.B. Adipositas bei Kindern, Eigenverantwortung für die Gesundheit die Reformen im Gesundheitswesen, Rauchverbote, etc.…
Und Public Health Expertin zu sein bedeutet lebenslanges Lernen, in diesem überaus dynamischen Arbeitsgebiet und Aufgabenfeld.
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Universitätslehrgang Master of Public Health Vienna
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Der Studiengang hat zum Ziel, den Absolvierenden die sozialen und privaten Versicherungssysteme mit deren Auswirkungen auf Ökonomie und Gesellschaft zu vermitteln. Die Absicherung und Finanzierbarkeit von Gesundheit, Krankheit, Erwerbsunfähigkeit und Rente stehen im Mittelpunkt des Studiengangs. Fokussiert werden neben dem schweizerischen System auch Deutschland und Österreich. Es werden die individuelle Risikoeinschätzung, die Begutachtung im Leistungsfall so-wie die medizinische und berufliche Rehabilitation und die Prävention erörtert. Die Absolvierenden des Studiengangs sind in der Lage, eigenständig komplexe Fragestellungen zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten. Die Versicherungsmedizin bildet die Grundlage bei der Entscheidung der Versicherbarkeit von Grundrisiken, bei der Nutzung und Finanzierung des medizinischen Fortschritts für den Einzelnen und bei der Leistung im Krankheitsfall oder bei Unfall. Versicherungsmedizin ist fächerübergreifend. Denk- und Arbeitsweise der Versicherungsmedizin kommen bei den Berufsfeldern Sozialversicherung, private Personenversicherung und Gesundheitspolitik zum Einsatz.
Aufbau
In dem über drei Jahre laufenden berufsbegleitenden Studiengang werden in einem modularen System Wissen und Anwendungsfähigkeiten aus den Bereichen Epidemiologie und Public Health, Versicherungs- und Gesundheitsrecht, Versicherungsmathematik, Versicherungs- und Gesundheitsökonomie sowie dem Berufsfeld Versicherungsmedizin vermittelt. Schwerpunkte werden auf die interdisziplinäre didaktische Vernetzung und den Wissensaustausch innerhalb Europas (deutschsprachig) gelegt, wozu ein mindestens zweiwöchiges Auslandspraktikum gehört. Die Module finden blockweise verteilt über zwei Jahre (70-80 Präsenztage) statt. Im dritten Jahr wird die Masterarbeit verfasst, welche Themen aus den Tätigkeitsbereichen der Studierenden beinhalten können. Für den Titel "Master of Advanced Studies in Insurance Medicine" sind 60 ECTS erforderlich. Es besteht die Möglichkeit, durch den Erwerb von 30 ECTS inklusive Diplomarbeit den Titel "University Professional in Insurance Medicine" zu erwerben.
Mit dem Erwerb des Masters in Versicherungsmedizin kann der Erwerb des Fähigkeitsausweises Vertrauensarzt der Schweizerischen Gesellschaft für Vertrauensärzte und des Gutachterzertifikats der SIM (Swiss Insurance Medicine) verbunden werden.