Die Ergebnisse zeigen, dass viele Gesundheitsfachkräften in Österreich unzureichend über das Thema sowie die diesbezüglich geltenden Gesetze informiert ist. Daher wird eine verbesserte Ausbildung des Gesundheitspersonals sowie ein Ausbau der ganzheitlichen Versorgung, einschließlich der Bereitstellung von Dolmetscher- und psychologischer Unterstützung, empfohlen.
Die Bekämpfung von FGM/C erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl präventive Maßnahmen als auch die Unterstützung bereits betroffener Mädchen und Frauen umfasst. Es muss eine kultur- und traumasensible Betreuung der betroffenen Mädchen und Frauen sichergestellt werden, die physische, psychische und soziale Aspekte einbezieht.
Studienleiterin Dr. Jirovsky-Platter von der Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien hält fest: „Mit dieser empirischen Erhebung konnten wir eine wesentliche Forschungslücke in diesem Bereich schließen und zahlreiche Erkenntnisse gewinnen, auf welchen zukünftig aufgebaut werden kann. Die Studienergebnisse zeigen, dass in der Versorgung der von FGM/C betroffenen Mädchen und Frauen in Österreich, vor allem im niedergelassenen Gesundheitsbereich, noch Wissenslücken beim betreuenden Personal bestehen. Die Bekämpfung von FGM/C erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl präventive Maßnahmen als auch die Unterstützung bereits betroffener Mädchen und Frauen umfasst. Vorbeugung durch umfassende Aufklärung bei potenziell Betroffenen und deren Angehörigen sowie die Schulung des Gesundheitspersonals und die gezielte Versorgung von Betroffenen im physischen und psychischen Sinne erachte ich als zielführende Herangehensweise. Es gibt noch viel zu tun.“